Die Zukunft ist flexibel

Author Stephanie Abdel-Ahad
augustus 25, 2019

Wenn ich mit Kandidaten über mögliche Stellenangebote spreche, kommt immer öfter die gleiche Frage auf: “Wie sieht es mit Gleitzeit und flexiblem Arbeiten aus?“ Die Möglichkeit flexibler zu arbeiten, ist gerade in jüngster Zeit schnell zu einem entscheidenden Thema bei der Beurteilung geworden, wie attraktiv eine Position wirklich ist. Diese Flexibilität kann unterschiedlich angeboten werden, je nach den Bedarfen des Unternehmens – In Form von Teilzeit, Home Office oder sogar die Aufteilung der Arbeitszeit auf das Wochenende anstelle einer regulären Arbeitswoche von Montag bis Freitag ist mittlerweile möglich.

Viele Unternehmen bieten Arbeitnehmern diese Flexibilität also auf die eine oder andere Weise an, aber bringt es wirklich so viele Vorteile mit sich? Wie mit den meisten Benefits hängt dies natürlich vom jeweiligen Unternehmen ab, aber die kurze und eindeutige Antwort ist JA. Neuere Studien zeigen, dass flexibles Arbeiten eine Reihe von Vorteilen hat, wie z.B. eine bessere Work-Life-Balance und die damit zusammenhängende Stressreduzierung der Mitarbeiter durch die eigene Gestaltung der Arbeitszeiten. Es ist allgemein bekannt, dass zufriedenere Teams um einiges produktiver sind. Es kommt außerdem nicht selten vor, dass geeignete Kandidaten weit entfernt vom Standort der Rolle situiert sind. Die Möglichkeit, potenzielle Arbeitnehmer dann teilweise oder sogar hauptsächlich von einem Remote-Standort arbeiten zu lassen, könnte sich für beide Seiten als optimale Lösung erweisen.

Warum setzen also nicht alle Arbeitgeber flexible Arbeitsregelungen ein? Dies kann viele Gründe haben, aber der häufigste ist wohl, dass es manche Unternehmenskulturen schlichtweg nicht zulassen und es noch immer viele Arbeitgeber gibt, die den oben genannten Arbeitsstrukturen eher abgeneigt gegenüber stehen. Viele Unternehmen halten physische Präsenz für die Zusammenarbeit im Team für absolut notwendig.

Oft geht es allerdings um Leistungsbeurteilung, Glaubwürdigkeit und Vertrauen, denn Managementpositionen sind besorgt um möglichen Produktivitäts- und Effizienzverluste. Dies gilt besonders in Deutschland, wo der sogenannte „Anwesenheitswahn“ im Gegensatz zu den west- und nordeuropäischen Nachbarn noch sehr präsent ist. 

Die Mehrheit der Unternehmen versucht jedoch, flexiblere Arbeitsregelungen für ihre Mitarbeiter einzuführen. Es gibt sogar einige  Studien, dass innerhalb der nächsten 5-10 Jahre die Zahl der Remote-Standorte in Europa steigen und sogar die Zahl der festen Bürostandorte übertreffen soll.

Um Jason Fried zu zitieren: “One of the secret benefits of using remote workers is that the work itself becomes the yardstick to judge someone’s performance.”

1.  UCaaS provider Blueface: “Business Communications Technology” (2018)